Carthago Liner-for-two (2023) im Test |promobil

2023-02-28 13:47:03 By : Mr. Sage Hu

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Er macht keinen Hehl daraus, speziell für Paare konstruiert zu sein. Betten, Bad, Küche und vor allem die Sitzgruppe profitieren davon. Ganz ohne Kompromisse geht es aber auch nicht.

Vor ein paar Jahren kam eine Handvoll Hersteller auf die Idee, einfach mal alles umzudrehen – die Einzelbetten vorn einzubauen, dann das Bad, die Küche und schließlich die Sitzgruppe hinten. Hauptprofiteur ist ganz besonders das gemütliche Heckwohnzimmer mit Ausblick auf drei Seiten. Die Küche lässt sich über einen Tresen – elegant und praktisch – daran anbinden. Ein Raumbad mit separater Dusche bildet davor den abschottbaren Privatbereich, meist inklusive Kleiderschrank. Und das Fahrerhaus wird per Hubbett zum Schlafzimmer, am besten mit bequem zugänglichen Einzelbetten.

So entsteht ein Luxusmobil für Paare – in erster Linie, denn Gurte und feste Schlafplätze gibt es serienmäßig nur vorn. Die Hecksitzgruppe kann – auch beim Liner-for-two – zwar optional mit zwei weiteren Fahrplätzen und einer Umbaumöglichkeit zum Bett geordert werden, doch das ist eher ein Notbehelf. Der Liner-for-two wurde jüngst überarbeitet und aufgefrischt und stellt sich nun im neuen Look dem Test.

Beginnen wir ausnahmsweise ganz hinten. Die Hecksitzgruppe ist das Prunkstück des Liner-for-two. Sie ist nicht als "U", sondern c-förmig angeordnet, was eine nochmals komfortablere Wohnlandschaft entstehen lässt. Neben der Möglichkeit, mit bis zu acht Personen zum Stellplatz-Stammtisch zusammenzusitzen, ist die Einrichtung vor allem darauf ausgelegt, zwei Personen einen gemütlichen Abend zu machen.

Dafür gibt es gegen Aufpreis zwei Kopfstützen an der linken Seitenbank sowie die Option, die vordere Querbank als elektrisch ausfahrbare Relaxliege zu ordern. Zusammen mit dem sich ebenso elektrisch – allerdings ungebührlich lautstark – aus dem Sideboard emporhebenden 40-Zoll-Fernseher auf der rechten Seite können sich beide Partner dann bequem auf die Querbänke fläzen und das mobile Heimkino genießen.

Die direkte und die Ambientebeleuchtung sind jeweils dimmfähig und damit passend zur Stimmung regulierbar. Auf je zwei Ablagen in den hinteren Aufbauecken sowie dem Sideboard rechts mit drei Schubladen und drei Fächern bieten sich genügend Möglichkeiten, um Reiseführer und Smartphone abzulegen. Außerdem stehen sechs große Hängeschränke darüber auch zur Unterbringung von Kleidung bereit.

Der schicke Tresen, der sich als weißes, wellenförmiges Band von der Decke bis zum Boden schlängelt, kann als weitere Ablage dienen. Natürlich auch, um Geschirr und Speisen von der Küche in die Sitzgruppe weiterzureichen. Auf der Kombüsenseite findet sich darunter weitere Abstellfläche, die ansonsten in der Küche nicht so üppig ist – ebenso die Arbeitsfläche. Dafür kann die Abdeckplatte der Spüle, die plan eingelegt ist, aber gut genutzt werden. Umgedreht kommt zudem ein Schneidebrett aus Kunststoff zum Vorschein. Außerdem lässt sich hinten ein kleiner Plattenteil entfernen, sodass gleichzeitig auch Wasser ausgegossen werden kann.

Zumal der hohe, bogenförmige Hahn mit herausziehbarem Auslauf sehr flexibel einsetzbar ist, etwa um einen Topf, der auf dem dreiflammigen Herd steht, aufzufüllen. Der Kocher ist mit einem soliden Topfträger und Elektrozündung ausgestattet.

Stauraum bergen zwei große Hängeschränke und sechs Schubladen. Letztere sind per Zentralschalter elektromechanisch ver- und entriegelbar. Sehr praktisch sind außerdem die beiden Auszüge: Rechts, an der Badwand, kommen drei Regalebenen für Gewürzstreuer, Marmeladenglas und Ölflasche zum Vorschein. Links im Tresenauszug gibt es auch drei Fächer, und gleichzeitig öffnet sich noch ein Fach mit zwei Mülleimern. Bleibt noch der große 153-Liter-Kühlschrank gegenüber mit separatem Gefrierfach und Backofen obendrüber. Praktisch: Die Kühlschranktür kann man sowohl von der Küche als auch von der Sitzgruppe aus öffnen.

Die Badtür lässt sich wie üblich auch über den Gang hinweg schließen. Zusammen mit einer Schiebetüre vorn vereinen sich Toilette, Dusche, Gang und großer Kleiderschrank zu einem Raumbad und Ankleidezimmer mit großem Spiegel auf der Tür, der allerdings extra kostet. Auch im Bad finden sich große Spiegelflächen, ein solides Waschbecken mit hilfreichen Accessoires wie zwei Zahnputzbechern, Seifenspender, Klobürsten- und -papierhalter sowie Kleiderhaken. Auch an Stauraum mangelt es nicht.

Nach Herausnahme des Einlegebodens kann auch die geräumige und hell beleuchtete Duschkabine gegenüber zum Einsatz kommen. Besonderheit: Neben einer Handbrause gibt es auch einen Regenschauer-Duschkopf, der in die Dachhaube integriert ist, um keine Stehhöhe einzubüßen. An zwei Haken kann auch mal nasse Kleidung aufgehängt werden – eine Trockenstange wäre jedoch noch praktischer.

Um die Betten schlafbereit zu machen, müssen zunächst die Fahrersitzlehnen umgelegt und am besten auch die Schiebetüren an den Unterschränken verschlossen werden. Dann wird das Fahrerhaus beim elektrischen Absenken des Hubbetts komplett abgeschottet, und es entsteht der Eindruck eines eigenen Schlafzimmers.

Aus dem linken Unterschrank lässt sich eine zweistufige Treppe ausziehen, die den sicheren Aufstieg auf die komfortabel gefederten Liegeflächen ermöglicht. Das linke Bett erreicht 1,98 Meter Länge, das rechte ist zehn Zentimeter kürzer. Je ein Fenster und eine Ablage finden sich an den Fußenden der Betten, eine USB-Ladebuchse aber nur links.

Vom üppigen Schrankraum war bereits die Rede. Zusätzlich können die Reisenden ein großes Bodenfach vor der Küche nutzen, in dem man gut Getränke und sonstige Vorräte einlagern kann. Allerdings ist der Zugriff nur vom offenen Einstieg aus bequem möglich. Hier finden sich auch die Ablassventile für die Wassertanks und Leitungen zentral zusammengefasst. Ein weiteres, nochmals größeres Doppelbodenfach, quer unter dem Bad, mit zwei Außenklappen und Innenzugang steht für lange und flache Gepäckstücke bereit.

Hinter sehr großen Klappen rechts und links findet sich zudem die Garage. Wobei das Einladen von Fahrrädern so eine Sache ist – durch die Hecksitzgruppe bedingt, ist die Innenhöhe deutlich eingeschränkt. Eine Mulde im Boden und ein zum Einladen hochklappbarer Deckel machen das Hineinbugsieren eines Trekkingrads oder Pedelecs zwar im Prinzip möglich. Meist muss dafür aber der Sattel abgenommen werden. Zwei Bikes unterzubringen ist entsprechend noch schwieriger.

Der hochwertige Carthago-Aufbau mit Alu-Alu-Sandwich – Dach und Boden außen mit GfK – ist auch dem Liner-for-two zu eigen. Der Doppelboden ist 35,5 Zentimeter hoch, erreicht unter dem Hecksitzgruppenpodest sogar 51,5 Zentimeter. So lassen sich ein 155-Liter-Abwasser- und ein 200-Liter-Frischwassertank unterbringen – Letzterer sogar mit drei Reinigungsöffnungen. Auch für Wintereinsätze ist der Carthago gut gerüstet mit Warmwasserheizung inklusive Fußbodenerwärmung an der Sitzgruppe und doppelt verglasten Seitenscheiben im Fahrerhaus.

Apropos Fahren. Angesichts seiner Größe und des Gewichts wirkt der Carthago relativ handlich und rege – der 180-PS-Motor ist Serie. Wegen der hohen Achslasten ist es mit dem Federungskomfort allerdings nicht so weit her.

Grundpreis: 174.030 Euro (Fiat Ducato 40 Heavy, Motor 132 kW/180 PS) mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II

  Großer Kühlschrank mit separatem Gefrierfach, beidseitig zu öffnenden Türen und Backofen.   Bequeme Betten mit dicken Matratzen und punktelastischer Unterfederung.

    Sicher stehende Betttreppe. Beim Aufräumen der Treppe besteht aber Einklemmgefahr.     Gute Rücksicht durch die großen Außenspiegel. Sicht in Kreuzungsbereich aber ziemlich verdeckt.     Breiter, aber flacher Motorzugang. Wischwasser und Öl nachfüllen geht gut, Starthilfe ist schwierig.

  Kassettenschacht der Toilette ohne Abdichtung. Solange nichts danebengeht, kein Problem ...

Viel Komfort für zwei: Das verspricht – und hält – der Liner-for-two in fast allen Bereichen. Größtes Manko ist die nicht richtig fahrradfreundliche Garage – zum Glück gibt es auch tolle Klapp-E-Bikes. Mehr Garagenraum steht alternativ im Langmodell I 53 L mit Tandemachse bereit. Stattlich ist der Preis des I 53 mit 174.030 Euro – und da ist das obligatorische Superpaket für gut 8.000 Euro noch nicht dabei.

Der Dethleffs Globetrail will mit einem neuen Bad-Konzept überzeugen.

Der Hobby Optima De Luxe bietet eine umfangreiche Serienausstattung.

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